Zweites Standbein der larianischen Küche ist die Polenta. Sie wird traditionsgemäß über offenem Feuer in einem Kupferkessel hergestellt. Dazu streut man unter ständigem Rühren den Maisgrieß ein. Ein Kraftakt: Denn erst nach 45 bis 60 Minuten löst sich der Teig von der Topfwand – dann ist die Polenta fertig.
Am Comer See genießt man sie mit Ei, Käse der Region, Fisch aus dem See und auch mit Gemüse. Ans Nordende des Sees ist ein Gericht aus dem Veltlin ‚herüber geschwappt’, das es fast in jedem traditionellen Gasthaus gibt: die Pizzocheri della Valtellina. Das Auflaufgericht aus Buchweizennudeln, Kartoffeln, Wirsing, Knoblauch und Bergkäse ist ein Genuss. Mit viel Butter wird es in einer Auflaufform serviert. Dazu schmecken frisches Brot und ein guter Landwein.
Weiterhin gibt es viele leicht variierende Eintopfgerichte aus Fleisch und Gemüse der Saison. Dank unterschiedlicher Kräuter wird es überall ein bisschen anders zubereitetet. Ein weiteres aus dem Veltlin importiertes Gericht sind die Sciatt (sprich: Schatt), mit einem Weizenmehlteig umhüllte Käsebällchen, die in sehr heißem Fett frittiert werden. Man serviert sie als Vorspeise meist mit gut gewürztem Salat.