Sorico ist ein altes Fischerdorf am nördlichsten Zipfel des Comer Sees. Hier mündet der Fluss Mera in den Lago. In niederschlagsarmen Sommern sorgt der niedrige Wasserstand oft für ein wenig Frust, da man zum Baden dann ein Stück nach Süden ziehen muss. Sorico ist ein vielseitiger Ort mit zahlreichen Angeboten in Sachen Wassersport und Natur.
Besonders Familien genießen die weiten Uferflächen, den flachen Uferbereich und die vielen Wandermöglichkeiten in den Bergen. Schön auch der Ausflug zum Lago di Mezzola und ins Landschaftsschutzgebiet Pian die Spagna. Im Ort selbst fallen einige ältere Türme auf, die in früheren Zeiten der Überwachung und Eintreibung der Wege- und Handelszölle dienten.
Sorico hat eine beedruckende Kirchenwelt
Die Pfarrkirche mit ihrem beeindruckenden Glockenturm liegt mitten im Ortszentrum an der Piazza Cesare Battisti, dem kleinen Ortszentrum mit Geschäften, Cafés und Bars. Das besondere an Sorico ist, dass es ursprünglich auf der anderen Mera-Seite gelegen war, im 15. Jahrhundert aber zerstört wurde und an der heutigen Stelle neu aufgebaut wurde. Sehenswert sind die Überreste einer aus dem 17. Jahrhundert stammenden Barockvilla der für Sorico sehr bedeutenden Familie Giulini.
Von internationalem Interesse ist das im April/Mai stattfindende Bird-Watching-Festival im Naturreservat Pian di Spagna. Vogelkundler ziehen, bewaffnet mit ihren Spektiven, in die Natur und beobachten die vielen und seltenen Wasservogelarten rund um das geschützte Gebiet.
Pfarrkirche Santo Stefano
Die Anfang des 18. Jahrhunderts von Giorgio Gulini umgebaute Kirche bietet mit dem Glockenturm aus romanischer Epoche ein interessantes Ziel. Fragmente aus dem 15. Jahrhundert findet man auch in Form des Marmorportals am Eingang sowie einiger Apsiden im Inneren des Gotteshauses. Überhaupt gilt Sorico als Ausbreitungspunkt für das Christentum hier am Comer See. Dazu hatte man im 4. Jahrhundert eine Art Städtebund aus den Orten Sorico, Dongo und Gravedona, die ‚Tre Pievi‘, gebildet. Die Vereinigung hatte eine autonome Verwaltung, es gab Richter und das Münzrecht.
Wallfahrtskirche San Miro
Die Wallfahrtskirche San Miro steht ca. 300 m oberhalb des Ortes und ist dem heiligen Miro, einem Pilger aus dem Franziskanerorden, geweiht. Das Kirchlein mit sehenswerten Fresken stammt aus dem 16. Jahrhundert. Startpunkt des kleinen Spaziergangs ist die Piazza Cesare Battisti am Parkplatz. Überqueren Sie die Straße und folgen Sie der alten Strada Regina bis zum alten Turm. Halten Sie sich links, stetig steigt der Weg zur Kirche an. Wer will, geht weiter über Carzone und Masina eine schöne Runde mit tollen Ausblicken.
Entlang des Seeufers und des Flusses Mera ausgiebige Bademöglichkeiten.
Naturschutzgebiet Pian di Spagna
Das Naturschutzgebiet im Norden des Comer Sees ist für Naturfreunde sehenswert. Seinen Namen hat das Gebiet zwischen Mera und Adda von einem im 16. Jahrhundert hier ansässigen spanischen Militärlager mit dem Forte di Fuentes als Mittelpunkt. Die Gebietsleitung bemüht sich engagiert, Besuchern ein umfassendes Bild dieses landschaftlich eindrucksvollen und artenreichen Fleckens Erde zu verschaffen. Viele Veranstaltungen, deren Highlight das alljährliche ‚Birdwatching’ für Vogelfreunde ist, werden angeboten: Geführte Wanderungen auf einem der drei offiziellen Wege durch das Naturschutzgebiet, Bootsfahrten zum Lago di Mezzola, Vorträge, spezielle Pflanzen- und Tierführungen.
Wer auf eigene Faust losziehen möchte, kann unter mehreren gekennzeichneten Wanderwegen zwischen dem Fluss Adda und Gera Lario wählen. Die Randbereiche lassen sich gut mit dem Kanu oder Kajak erkunden. Zu sehen gibt es seltene Tiere und besonders Vogelarten, die hier geschützt brüten. Auch seltene Wasservögel finden hier Heimat und Zwischenstation, Informationen gibt es online und in den Tourismusinformationen der Umgebung. Das sich über 1 500 ha erstreckende Schilf- und Sumpfgebiet ist einmalig am Comer See. Einen schönen Überblick über das Gelände hat man von einer Anhöhe oberhalb der Brücke; dazu von der Hauptstraße abzweigen und der Straße einige Kehren in Richtung Albonico folgen. Riserva Naturale. Via della Torre, 1a. Sorico. www.piandispagna.it.
Lago di Mezzola und Val Codera
Der kleine See, der im Norden an den Comer See anschließt, trägt den Namen der bedeutendsten Gemeinde am See. Novate Mezzola ist aber vor allem durch ein Tal bekannt, dass nur über diesen Ort (zu Fuß oder per Lastenseilbahn) erreichbar ist. Kein Auto, kein Hubschrauber hat bis dato die Regionen des Val Codera erreicht (außer vielleicht für Bergrettungen). Das schöne Hochtal reicht kilometerweit ins Gebirge hinein.
Novate Mezzola selbst ist nicht besonders interessant, erwähnt soll aber das schöne Strandbad am nördlichsten Ende des Sees, direkt neben der Codera-Mündung, sein. Genau auf der gegenüber liegenden Seite folgt der Campingplatz El Ranchero, der schon zur Gemeinde Campo gehört. In Richtung Süden schließen sich die Ortschaften Verceia und San Fedele an, ein weiteres Strandbad befindet sich hinter der Brücke. Der südliche Teil des Sees gehört schon zum Naturschutzgebiet ‚Pian di Spagna‘ mit all seinen naturkundlichen Angeboten.
Das Valchiavenna und Chiavenna
Die Stadt mit ca. 7 500 Einwohnern liegt 25 km nördlich vom Comer See entfernt. Die historische, mittelalterliche Altstadt zieht jedes Jahr Tausende von Besuchern an, die sich an der schönen Lage und der kulturellen Vielfalt erfreuen. Die Stadt an der Mera ist Mittelpunkt der Region Valchiavenna, einem langestreckten Tal, das sich nach Süden bis hinunter zum Comer See erstreckt. In östlicher Richtung rechnet man weitere ca. 10 km (bis Castasegna) hinzu.
Den Charme der Stadt machen das berühmte Castello, die engen Gassen im Ortskern und der monumentale städtische Friedhof aus. Im Herbst findet mit dem Fest ‚Sagra dei Crotti‘ eine der bedeutendsten kulinarischen Veranstaltungen der Region statt – ein Fest rund um den Wein aus dem Vetlin, der in den mit einem besonders lauen Lüftchen versehenen Höhlen (Crotti) der Gegend den letzten Schliff erhält (www.sagradeicrotti.it). Via Vittorio Emanuele, 2 – 23022 Chiavenna. www.comune.chiavenna.so.it.
Kapelle San Fedelino
Zunächst am Fluss entlang, steigt man beim sehenswerten Seeort Dascio in die Bergwelt auf und folgt den Markierungen über den Sasso di Dascio bis zu einer kleinen Kapelle mit schönem Zugang zum Lago di Mezzola. Die Kapelle ist dem heiligen Fidelis von Sigmaringen geweiht, der an dieser Stelle sein Märtyrium erlebt haben soll. Fidelis war Anfang des 17. Jahrhunderts als Missionar im calvinistisch geprägten Graubünden tätig, die regionale Nähe zum nördlichen Comer See ist also durchaus gegeben. Eine schöne Variante der Tour führt über Albanico zum Laghetto di Peschiera.
Monte Berlinghera
Eine familienfreundliche und abwechslungsreiche Tour mit schönem Gipfel. Durch Wald, Almen und Felsen führt diese anfangs leichte und nur gegen Ende etwas anstrengendere Tour. Vom Gipfel, der von unten wie eine felsige Mütze aussieht, hat man einen weiten Blick ins Val Chiavenna, ins Valtellina und auf den nördlichen Comer See. Den Ausgangspunkt erreichen Sie über eine gut ausgebaute Teerstraße.
Fahren Sie in Gera Lario zunächst an der Brücke/Kirche San Vincenzo in Richtung des Bergdorfs Montemezzo. Lassen Sie das Dorf links liegen und folgen Sie den Hinweisschildern nach Bugiallo. In vielen Kehren geht es hinauf zum Ausgangspunkt, einem Parkplatz bei dem Kirchlein San Bartolomeo. Unterwegs treffen Sie rechts auf das Agriturismo ‚Azienda Giacomino‘, das schöne Zimmer und gutes Essen in traumhafter Lage bietet. Rechnen Sie für die Anfahrt ab Talort ca. eine halbe Stunde.
Unterkünfte in Sorico Hotel Europa. Via Cesare Battisti, 4. 22010 Sorico. 0344 84004. www.europasorico.com. Traditionsreiches Hotel, seit drei Generationen inhabergeführt. Wenige Schritte von Sorico entfernt, bietet das Hotel 13 geräumige Zimmer mit allem modernen Komfort. Preise ab EUR 68,00 (DZ). Residence Colombo. Via Vittorio Emanuele, 11 A. 22010 Sorico. 339 7159398. www.colomboresidence.it.
Essen und Trinken Trattoria Pizzeria Spluga. Via Vittorio Emanuele, 10. 22010 Sorico. 0344 84142. www.pizzeriaspluga.com. Geschichtsträchtiges Gasthaus mit guter Küche. Ristorante Biffi. Piazza Cesare Battisti, 12. Sorico. 0344 490286. www.ristorantebiffi.com. Zentral gelegenes Haus mit schöner Terrasse zum See hin. Empfehlenswert auch die Restaurants der Hotels.
In der Nähe des Hauptparkplatzes bietet ein kleiner Lebens-mittelmarkt frisches Brot und Dinge des täglichen Bedarfs. Tourismus-Büro Offizielle Homepage der Kommune: www.comune.sorico.co.it.