Die Geschichte des Aero Club Como, einer Flugschule für Wasserflieger, umfasst im Jahre 2013 stattliche 83 Jahre. Es war das Jahr 1930, der 06. April, als der Bau des heutigen Hangars die Gründung des Clubs manifestierte. Damals war in Como schon lange ein Wasserflugplatz in Betrieb, und es gab viele Luftfahrt-Veranstaltungen, was beides ausschlaggebend für die Gründung war: eine Entscheidung, die dem Comer See gut getan hat, ihn zu etwas Besonderem macht.
Die Feierlichkeiten fanden damals in der Villa Olmo statt, viele Freunde und andere Interessierte nahmen daran teil. Der erste große Höhepunkt – auch für den Aero Club – war die Landung der legendären Dornier X 1931 vor den Toren der Stadt. Das damals größte Wasserflugzeug der Welt kam allerdings nie wieder, die Produktion wurde wegen technischer Unzulänglichkeiten bald eingestellt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es ruhig um den Club; Flächen und Hangar wurden militärisch genutzt.
Nach dem Krieg waren es ein paar begeisterte Flieger, die mit drei Flugzeugen den Betrieb wieder aufnahmen: eine Caproni CA 100 und zwei Macchi MB 308. Obwohl in den nächsten Jahren immer wieder Maschinen dazukamen, verloren der Wasserflugplatz und der Club allmählich an Bedeutung. Der Bau des benachbarten Fußballstadions wurde vorangetrieben, die Platzverhältnisse verschlechterten sich zunehmend.
Erst in den 80’er Jahren wurde die Bedeutung des Wasserflugplatzes neu entdeckt. Irgendwie passten die Aktivitäten in das neue Stadtkonzept der Verantwortlichen, Gelder flossen und die Aufmerksamkeit begann sich auf dieses spezielle Hobby einiger Verrückter zu fokussieren. Der Club konnte sich rasch wirtschaftlich erholen und expandiert auch heute immer weiter.
Die Zahl der Flugzeuge nahm ebenfalls deutlich zu, über ein Museum zu Ehren dieser Sparte des Flugsports wird ernsthaft nachgedacht. Heute bietet der Club die Möglichkeit den Flugschein (PPL = Private Pilot Licence) zu erwerben, der dann die SEP/Sea, also die Berechtigung für einmotorige Wasser- und Amphibienflugzeuge bereits enthält.
Wer die PPL schon hat, kann mit einer 5-stündigen Zusatzausbildung (zzgl. vorheriger Theorie) die Prüfung zum Führen eines Wasserflugzeuges absolvieren. Im Wesentlichen lernt der Flugschüler den Start und die Landung auf Gewässern, das korrekte Einschätzen der Start- und Landeflächen und die speziellen Wind- und Wasserbedingungen. Folgende Flugzeuge stehen zu Ausbildungszwecken zur Verfügung: Cessna 172 (XP), Piper PA 18, Cessna 305 und 206 und eine Lake LA 4-200 EP. Aero Club Como. Via Masia, 44. 20100 Como. 031 574495. info@aeroclubcomo.com. www.aeroclubcomo.it. GPS: 45°48’43.2″N 9°5’2.4″E.